17.07.2025

Red Honey aus Aquiares Estate - neue Bohnen aus Costa Rica

Von Maria Wittig
Red Honey aus Aquiares Estate - neue Bohnen aus Costa Rica

Costa Rica – das kleine mittelamerikanische Land, eingeklemmt zwischen Pazifik und Karibik, hat sich in den letzten Jahrzehnten als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, Biodiversität und Qualitätskaffee etabliert. Das Land produziert nur rund 1% des weltweiten Kaffees – aber mit einem kompromisslosen Anspruch: Qualität vor Quantität. Einer der spannendsten Orte, an dem dieser Anspruch lebendig wird, ist die Finca Aquiares, gelegen in den Hügeln von Turrialba in Zentral-Costa-Rica.

Costa Rica als Kaffeeexportland

Costa Rica gehört zu den ersten Ländern, die auf sortenreinen Arabica-Kaffee gesetzt und den Anbau von Robusta gesetzlich untersagt haben – aus Gründen der Qualität und Biodiversität. Bereits seit dem 19. Jahrhundert wird hier Kaffee angebaut, und das nicht irgendwo, sondern auf fruchtbaren Vulkanböden, durchzogen von Nebelwäldern, Bächen und einer faszinierenden Biodiversität.

Besonders beeindruckend ist, wie stark sich die nationale Kaffeekultur mit Fragen der Nachhaltigkeit, sozialen Gerechtigkeit und technologischen Innovation verknüpft. Die Kaffeebauern arbeiten mit Mikro-Mills, verfolgen eigene Fermentations- und Trocknungsprozesse und investieren zunehmend in klimaresiliente Sorten. Nicht zuletzt kommt Costa Rica beim Thema direkter Handel eine Vorbildrolle zu.

Die Finca Aquiares – Kaffee, Community und Kreislaufdenken

Mitten in dieser Bewegung liegt die Finca Aquiares, eine der größten und ältesten Kaffeefarmen Costa Ricas – und zugleich eine der fortschrittlichsten. Die Farm wurde 1890 gegründet, umfasst über 900 Hektar Land und liegt auf einer Höhe von 800 bis 1400 Metern über dem Meer. Was sie besonders macht? Ein radikal ganzheitlicher Ansatz, der weit über Kaffee hinausgeht.

Aquiares ist mehr als eine Farm – es ist ein Dorf. Rund 1.800 Menschen leben hier, viele davon in Häusern, die von der Farm bereitgestellt wurden. Die Farm betreibt ihre eigene Schule, Kirche und medizinische Station. Bildung, soziale Sicherheit und geregelte Arbeitsverhältnisse stehen im Mittelpunkt. Wer hier arbeitet, ist Teil einer Gemeinschaft.

Kaffee wächst hier im Schatten von über 50 Baumarten – ein ausgeklügeltes Agroforstsystem, das Wasser speichert, Böden schützt und Lebensräume für Tiere bietet. Die Farm betreibt Aufforstung und hat einen großen Teil ihres Landes unter Naturschutz gestellt. Ein Zeichen dafür, dass Qualität und Ökologie Hand in Hand gehen können.

Die Finca Aquiares ist ein Ort für Innovation. Neben klassischem Washed Coffee werden hier auch Honey-Processed und Natural Coffees produziert. Besonders beliebt: Kaffees der Sorte Centroamericano H1, eine Kreuzung aus rustikaler Widerstandskraft und feinem Geschmacksprofil – mit Noten von tropischen Früchten, Karamell und floralen Tönen.

Die Farm arbeitet mit modernsten Fermentationsmethoden, darunter kontrollierte Anaerobic-Fermentation und karbonische Mazeration – Techniken, die sonst eher aus der Weinherstellung bekannt sind.

Besonders wichtig: Die Farm legt Wert auf Transparenz. Jeder Lot ist rückverfolgbar. Der Austausch mit Röster:innen weltweit ist persönlich, offen und langfristig angelegt. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit oft als Buzzword verkommt, zeigt die Finca Aquiares, was es heißt, ganzheitlich zu wirtschaften. Sie ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie sich sozialer Impact, ökologische Verantwortung und beste Qualität miteinander verbinden lassen.

Unser Aquiares Honey aus Costa Rica 

Die Bohne stammt von der F1-Hybride Centroamericano H1, gezüchtet aus der Kreuzung von Sarchimor T‑5296 und einer Wild-Rume‑Sudan‑Varietät – gezielt entwickelt für Ertragsstärke, Krankheitsresistenz und ein vielschichtiges Tassenprofil auf 1.200 m Höhe in Turrialba, Costa Rica.

In der Red-Honey-Aufbereitung bleibt ein Teil des Fruchtfleischs (Mucilage) auf der Bohne, bevor sie langsam auf Trockenbetten getrocknet wird. Das Ergebnis: ein süßer, sauberer und fruchtbetonter Rohkaffee mit intensiver Tiefe. 

Nach dem Entfernen der Kirschhaut bleibt die rote Mucilage auf der Bohne, die dann über 18–24 Tage auf erhöhten Trockenbetten schonend trocknet. Die dabei entstehenden Zucker werden in die Bohne eingelagert – für Süße, Körper und Fruchttiefe. 

Kurzprofil des Aquiares Honey:
Herkunftsland: Burundi
Region: Ngozi
Aufbereitung: washed
Varietät: Bourbon
Anbauhöhe: 1.600 - 1.900 masl.
Geschmack: Rote Pflaume, Schokokeks, Weiße Trauben
Körper: ausgewogen
Süße: dezent
Säure: fruchtig
Röstung: Filter & Espresso

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Jetzt unseren Aquiares Red Honey als Filter- oder Espressoroast entdecken.