04.06.2025

Filterröstung, Espressoröstung oder doch Omniroast? Was passt zu dir?

Von Maria Wittig
Filterröstung, Espressoröstung oder doch Omniroast? Was passt zu dir?

Was ist überhaupt der Unterschied?

Wenn du Begriffe wie Filter, Espresso oder Omniroast liest, geht es nicht um die Bohne selbst, sondern vor allem um das Röstprofil – also darum, wie lange und intensiv die Bohne geröstet wurde. Das beeinflusst, wie der Kaffee schmeckt und wofür er gedacht ist.

Und auch wenn diese Begriffe oft nach festen Kategorien klingen: In der Welt des Specialty Coffee geht es eher um helle bis mittelhelle Abstufungen – nicht um klassische „dunkle“ Röstungen, wie man sie vielleicht von klassisch-italienischen Espresso kennt. Alles bleibt hier feiner, differenzierter und spannender.

Filterröstung – Klar, fruchtig, transparent

Für wen?
Ideal für: Handfilter, V60, Chemex, Aeropress, French Press

Was passiert beim Rösten?
Filterröstungen sind meist hell bis mittelhell. Die Röstung ist kürzer, sodass mehr von der ursprünglichen Aromatik der Bohne erhalten bleibt. Ziel ist eine klare, transparente Tasse, in der sich feine Noten wie Zitrus, Beere, Blüten oder Steinfrucht zeigen dürfen.

So schmeckt’s:

  • Helle, saubere Tasse
  • Fruchtige bis florale Aromen
  • Lebendige, balancierte Säure
  • Wenig Bitterkeit

Was du wissen solltest:
Filterröstungen sind zwar für Brühkaffee gedacht – aber: Auch als Espresso können sie sehr spannend sein, vor allem wenn du auf Fruchtigkeit, lebendige Säure und komplexe Tassen stehst. Mit der richtigen Einstellung (Mahlgrad, Temperatur, Ratio) entstehen hier oft überraschend ausdrucksstarke Shots – fernab von klassischem Espresso.

Espressoröstung – Vollmundig, süß, strukturiert

Für wen?
Ideal für: Siebträgermaschine, Bialetti, Vollautomat

Was passiert beim Rösten?
Espressoröstungen sind in der Regel etwas dunkler. Sie werden länger geröstet als Filterbohnen, sodass Säuren abgebaut und Süße, Körper und Röstaromen stärker betont werden – ohne dabei ins Bittere oder Verbrannte zu kippen.

So schmeckt’s:

  • Voller Körper, runder Eindruck
  • Karamell, Nuss, Schokolade
  • Weiche Säure, harmonische Balance
  • Kräftig, aber sauber

Was du wissen solltest:
Espressoröstungen funktionieren vor allem in kurzen, intensiven Zubereitungen. In der Filterkanne wirken sie oft zu schwer oder eindimensional – aber natürlich gilt auch hier: Geschmack geht vor Etikett.

Omniroast – Ein Profil für viele Wege

Für wen?
Ideal für: Menschen mit mehreren Zubereitungen oder Experimentierfreude

Was passiert beim Rösten?
Der sogenannte Omniroast ist ein Versuch, ein einziges Röstprofil zu schaffen, das sowohl in Brühkaffee als auch Espresso gut funktioniert. Die Röstung liegt meist zwischen Filter und Espresso – also mittelhell –, mit ausbalancierter Süße, gut eingebundener Säure und genug Körper für beide Methoden.

So schmeckt’s:

  • Vielseitig und rund
  • Ausgewogene Süße
  • Gute Balance von Säure und Struktur
  • Funktioniert mit Handfilter und Siebträger

Was du wissen solltest:
Ein Omniroast ist kein fauler Kompromiss, sondern ein vielseitiger Ansatz – ideal für alle, die gern flexibel bleiben oder zu Hause mehrere Geräte nutzen.

Und wie finde ich die passende Röstung?

Ganz einfach: Frag dich, wie du deinen Kaffee zubereitest – und was du geschmacklich suchst.

Du bereitest zu mit... Dann probier am besten...
V60, Chemex, French Press Filterröstung
Siebträger, Bialetti Espressoröstung
Beides oder offen für alles? Omniroast

Und wenn du Lust hast zu experimentieren: Warum nicht mal eine helle Filterröstung als Espresso probieren – oder einen Espresso im Filter brühen? Klar, warum nicht?

Fazit

Die Begriffe Filter, Espresso und Omniroast sind keine starren Regeln, sondern Hinweise auf unterschiedliche Röststile. Je heller geröstet, desto mehr Frische, Säure und Transparenz – je länger geröstet, desto mehr Süße, Tiefe und Körper. Was dir schmeckt, ist am Ende Geschmackssache – und das ist auch gut so.
Probieren ist erlaubt. Neugierig sein sowieso.

Fragen zur Röstung oder Zubereitung?
Meld dich gern – wir helfen dir ohne Fachchinesisch weiter. Kaffee soll Spaß machen – und gut schmecken.