How To Karlsbader Kanne - So gelingt dir die Kaffeezubereitung mit dem Porzellandripper

Wer die Karlsbader Kanne (auch Bayreuther Kanne genannt) zum ersten Mal sieht, könnte sie fast für ein Designobjekt halten. Und irgendwie ist sie das auch – komplett aus Porzellan, ohne Schnickschnack, ohne Papierfilter, ohne Plastik. Was bleibt, ist die reine Kaffeezubereitung. Und das merkt man. Im Geschmack, im Mundgefühl, in der ganzen Zeremonie.
Was ist die Karlsbader Kanne?
Die Karlsbader Kanne ist eine Filterkanne, die ursprünglich aus Böhmen stammt und heute wieder das Licht der Welt aus Omas alten Keller erblickt. Das Besondere: Sie kommt völlig ohne Papierfilter aus. Stattdessen sorgt ein Porzellansieb für die Filtration – das bedeutet: keine Fremdstoffe, kein Eigengeschmack, keine Filter, die Öle zurückhalten. Und das merkt man in der Tasse: Der Kaffee ist klar in der Farbe, aber reich im Geschmack – seidig und mit voller Textur.
Vorbereitung ist alles
Porzellan sieht zwar edel aus, hat aber eine Eigenheit: Es speichert keine Wärme. Deshalb ist das gründliche Vorwärmen der gesamten Kanne essenziell – auch der Filtereinsatz und der Deckel sollten mit heißem Wasser ausgespült werden, damit der Kaffee später nicht zu schnell abkühlt. Ein kleiner, aber entscheidender Tipp.
Für die Karlsbader Kanne verwenden wir 25 g grob gemahlenen Kaffee auf 350 g Wasser bei etwa 90-95°C. Der grobe Mahlgrad ist wichtig, da die Brühmethode eher an einen Immersionsprozess erinnert und der Filter keine sehr feinen Partikel zurückhält. Zu fein – und man hat Bodensatz in der Tasse.
So gelingt die Zubereitung
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Kanne komplett mit heißem Wasser vorwärmen – wirklich komplett.
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Kaffee in den Porzellanfilter geben und das Ganze auf die Waage stellen.
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Timer starten, dann 100 g Wasser aufgießen, sodass der Kaffee gleichmäßig benetzt ist. Blooming – bei dieser Methode gern etwas länger, da mehr Kaffee verwendet wird.
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Wasserverteiler aufsetzen – das hilft, das Wasser gleichmäßig zu verteilen.
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Nach 30 Sekunden die restlichen 250 g Wasser aufgießen – gern in einem ruhigen, gleichmäßigen Schwall. Es dürfen auch kleine Kreise geschwenkt werden, um das Kaffeebett flach zu halten.
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Gesamte Brühzeit: ca. 4,5 Minuten.
Das Ergebnis ist schmackhaft: Obwohl kein Papierfilter verwendet wird, ist der Kaffee klar – aber voller Geschmack. Man schmeckt die Öle, die sonst oft im Filter hängenbleiben. Das Ergebnis ist ein reicher, balancierter Kaffee mit seidiger Textur und feine blumige Nuancen.
Für wen ist die Karlsbader Kanne?
Für alle, die Kaffee nicht einfach nur trinken, sondern erleben wollen. Für alle, die Zeit in die Zubereitung investieren und auf Nachhaltigkeit achten – denn die Karlsbader Kanne kommt ganz ohne Wegwerfmaterialien aus. Ein Wasserkocher genügt.
Einziger kleiner Nachteil: Sie eignet sich eher für größere Mengen. Wer nur eine kleine Tasse möchte, wird mit dieser Methode nicht glücklich – denn sie entfaltet ihre Stärken vor allem bei 350–700 ml.
Wir wünschen gutes Schlürfen!